Beratung für Familien

Die EUTB WüSL berät seit 2018 Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderung und deren Angehörige. Die Themen sind vielfältig und reichen von Fragen zum Schwerbehindertenausweis, über Inklusion in Schule und Kindergarten bis zu Unterstützungsmöglichkeiten in Beruf und zu Hause. Die EUTB WüSL arbeitet nach der Beratungsmethode des Peer-Counseling, Betroffene beraten Betroffene. Alle Beraterinnen und Berater leben mit einer chronischen Erkrankung oder Behinderung. Für Familien mit einem chronisch kranken oder behinderten Kind gibt es nun auch eine Beraterin, die selbst Mutter eines behinderten Kindes ist. Sie weiß um die Herausforderungen für die gesamte Familie und möchte die Eltern bei allen Fragen und Sorgen begleiten. Inklusion ist ein langer Weg, aber niemand muss ihn allein gehen. 

Diagnose – wenn plötzlich nichts mehr so ist, wie es war 

Wenn bei einem Kind eine Entwicklungsverzögerung, chronische Erkrankung oder Behinderung festgestellt wird, bedeutet das oft eine große Belastung für die Eltern und Familie. Sie müssen ihr Leben neu organisieren und die Tatsache verarbeiten, dass ihr Kind mit einer Beeinträchtigung leben wird. Gleichzeitig müssen sie sich mit Krankenkassen, Ämtern und Hilfsmittelanträgen beschäftigen. Die Berater und Beraterinnen der EUTB begleiten Familien in dieser schwierigen Zeit. Sie haben persönlich Erfahrung in der Pflege und Betreuung eines behinderten Kindes und informieren zum Beispiel über Unterstützungsangebote, beraten bei Anträgen oder hören auch einfach mal zu, wenn alles zu viel wird.  

Inklusion in Krippe und Kindergarten  

Die Krippe oder der Kindergarten sind in der Regel die ersten Institutionen außerhalb der Familie, die ein Kind besucht. Eine besondere Zeit für Eltern und Kinder. Bei einem Kind mit einer bestehenden oder drohenden Behinderung fällt es den Eltern oft noch schwerer, ihr Kind guten Gewissens loszulassen. Werden sich die Erzieherinnen um das Kind kümmern können? Wie werden die anderen Kinder reagieren? Wird unser Kind gut gefördert? Gibt es Unterstützung? 

Bei solchen und anderen Fragen steht die EUTB Ihnen zur Seite. Wir beraten Eltern über die Möglichkeiten eines Inklusionsbegleiters oder einer Einzelintegration. Wir unterstützen Sie bei Unsicherheiten, welche Einrichtung geeignet ist und sind Ansprechpartner bei auftretenden Schwierigkeiten. 

Inklusion in der Schule 

Ein Thema, welches viele Eltern von behinderten Kindern beschäftig, ist die Frage nach einer geeigneten Schule. Obwohl laut UN-Behindertenrechtskonventionen jedem Kind ein Besuch der Regelschule ermöglicht werden muss, sind nicht alle Einrichtungen darauf eingestellt. Schulbegleiter können Kinder mit Beeinträchtigungen im Schulalltag unterstützen. Verschiedene Mobile Dienste können auf Anfrage in die Regelschulen gehen, um die Lehrkräfte in speziellen Fragen zu beraten. Auch in Bezug auf Lehr- und Lernmittel, die für das behinderte Kind eventuell hilfreich sein können. 

Dennoch bleiben bei vielen Familien große Unsicherheiten. Auch zu diesem Thema stehen die Berater und Beraterinnen der EUTB den Eltern zur Seite und versuchen mit allen Beteiligten eine gute Lösung zu finden.  

Pflegegrad/Schwerbehindertenausweis 

Viele Eltern tun sich nicht leicht, einen Pflegegrad oder einen Schwerbehindertenausweis für ihr Kind zu beantragen. Zu groß ist die Hoffnung, dass sich die Beeinträchtigungen vielleicht doch noch auswachsen. Für manche Unterstützungsangebote ist es allerdings hilfreich, wenn ein Grad der Behinderung oder der Pflege festgestellt wurde. Wir begleiten Familien bei der Entscheidung, ob sie einen Antrag stellen und informieren über die Rechte und Möglichkeiten, die sich daraus ergeben. 

Eltern stärken – Kinder stärken 

Die Begleitung und Pflege eines chronisch kranken oder behinderten Kindes ist für die gesamte Familie eine große Aufgabe. Eltern sind selbst emotional belastet und müssen zusätzlich immer wieder für die Rechte ihrer Kinder kämpfen, sie auffangen, wenn sie diskriminiert werden und sich im ,Dschungel der Bürokratie‘ zurecht finden.  

Auch für Geschwister ist die Situation herausfordernd. Oft haben die Eltern nicht so viel Zeit, immer wieder müssen sie erklären, warum ihre Schwester oder ihr Bruder ,anders‘ ist. Die Eltern wiederum stehen vor der schwierigen Aufgabe, allen Familienmitgliedern gerecht zu werden. 

Bei der EUTB arbeiten Beraterinnen, die persönlich Erfahrung in der Pflege und Betreuung eines behinderten Kindes haben. In der Beratung können auch Themen besprochen werden, die allgemein das Leben mit einem behinderten oder chronisch kranken Kind mit sich bringt. Wie gehe ich gestärkt in ein Gespräch mit Lehrkräften oder Behörden? Welche Möglichkeiten gibt es, das Geschwisterkind zu unterstützen? Wo kann ich mir Hilfe in Erziehungsfragen holen? 

In der Beratung sind wir auch für die Eltern da: denn gestärkte Eltern können sich für ihre Kinder stark machen.