In diesem Text geht es um ein schweres Thema.
Es geht um Krankheit und Tod.
Denn es kann im Leben schwere Zeiten geben:
Man kann sehr krank werden.
Man kann auch todkrank werden.
Das heißt: Man wird an einer Krankheit sterben.
An sowas mag man gar nicht denken.
Trotzdem ist es wichtig sich darüber Gedanken zu machen.
Man muss vorher Entscheidungen treffen.
Auch wenn man noch jung ist.
Damit die anderen wissen:
Das möchte ich.
Und das möchte ich nicht.
Zum Beispiel:
Was soll mit mir passieren,
wenn ich schwer krank bin?
Oder wenn ich bald sterbe?
Wie sollen die Ärzte mich behandeln?
Denn wenn man sehr krank ist,
kann man manchmal nicht mehr selbst entscheiden.
Was ist eine Patienten-Verfügung?
Eine Patienten-Verfügung ist eine Anweisung
für Ärzte und Ärztinnen.
Darin steht was Ärzte bei Ihnen machen dürfen und was nicht.
Denn manchmal kann man wichtige Sachen
nicht mehr selbst entscheiden.
Weil man zum Beispiel
• einen schlimmen Unfall hatte.
• eine schwere Krankheit hat.
• sehr alt geworden ist.
Deshalb kann man vorher aufschreiben was einem wichtig ist.
Und was man auf keinen Fall will.
Das Aufgeschriebene nennt man eine Patienten-Verfügung.
Patient ist ein anderes Wort für jemanden der krank ist.
Verfügung ist ein anderes Wort für Bestimmen.
Patienten-Verfügung bedeutet also:
Ich bestimme selbst was mit mir als Krankem passiert.
Wann gilt die Patienten-Verfügung?
Sie schreiben die Patienten-Verfügung
wenn Sie noch gesund sind.
Sie schreiben die Patienten-Verfügung also für später.
Die Patienten-Verfügung gilt für die Zukunft.
Sie gilt dann:
- wenn ich ganz schwer krank bin
- wenn ich nicht mehr gesund werde
- wenn ich bald sterbe
Und wenn ich deshalb
- nicht mehr richtig denken kann
- keine Entscheidungen mehr treffen kann
- meinen Willen nicht mehr sagen kann
Man kann die Patienten-Verfügung immer wieder ändern.
Man kann die Patienten-Verfügung also immer wieder
neu oder anders schreiben.
Das kann man so oft machen wie man will.
Denn vielleicht wird man erst in 10 oder 20 Jahren krank.
Und vielleicht ändert man in der Zeit seine Meinung.
Lesen Sie deshalb die Patienten-Verfügung immer wieder mal.
Um zu prüfen ob alles noch passt.
Aber:
Sie müssen die Patienten-Verfügung
nicht immer wieder ändern.
Sie gilt auch, wenn sie schon viele Jahre alt ist.
Was steht in der Patienten-Verfügung?
Die Patienten-Verfügung ist für die Ärzte und Ärztinnen.
Die Patienten-Verfügung muss klar sagen was sie wollen.
Und was sie nicht wollen.
Genauer:
- Welche Untersuchungen die Ärzte
bei Ihnen machen dürfen und welche nicht. - Welche Behandlungen die Ärzte bei Ihnen machen dürfen und welche nicht.
Zum Beispiel:
- Ob sie eine bestimmte Operation machen dürfen.
- Ob sie bestimmte Geräte benutzen dürfen.
- Ob sie mit bestimmten Medikamenten Ihre Schmerzen weniger machen dürfen.
Sie allein bestimmen das.
Ärzte und andere Leute im Krankenhaus dürfen nichts
gegen Ihren Willen machen.
Sie allein haben das Recht über Ihren Körper zu bestimmen.
Mit und ohne Patienten-Verfügung
Eine Patienten-Verfügung kann man freiwillig machen.
Das heißt:
Man kann eine Patienten-Verfügung machen.
Man muss es aber nicht.
Aber:
Wenn man eine Patienten-Verfügung hat:
dann muss sich jeder daran halten.
Denn nur Sie bestimmen selbst,
was mit Ihnen passieren soll.
Auch Ihre Familie und Freunde
dürfen dann nicht über Sie bestimmen.
Wenn man keine Patienten-Verfügung hat:
Dann fragt der Arzt Ihre Familie oder Ihren Betreuer,
was mit Ihnen passieren soll.
Die entscheiden dann:
Diese Untersuchungen dürfen die Ärzte bei Ihnen machen.
Diese Behandlungen dürfen die Ärzte bei Ihnen machen.
Manchmal können der Arzt und die Familie oder der Betreuer sich nicht einigen.
Dann muss ein Gericht entscheiden,
was mit Ihnen passieren soll.
Ohne eine Patienten-Verfügung bestimmen also andere.
Mit einer Patienten-Verfügung entscheiden Sie.
Deshalb machen viele Leute eine Patienten-Verfügung.
Wie mache ich eine Patienten-Verfügung?
Jeder darf eine Patienten-Verfügung machen.
Sie müssen aber mindestens 18 Jahre alt sein.
Am besten füllt man ein Formular aus.
Ein Formular ist ein Blatt Papier zum Ausfüllen.
Sie können die Patienten-Verfügung auch selbst
auf ein Blatt Papier schreiben.
Zum Beispiel mit dem Computer.
Oder mit der Hand.
Wichtig ist immer:
- Sie müssen das Datum draufschreiben.
- Sie müssen den Ort draufschreiben.
- Sie müssen die Patienten-Verfügung selbst unterschreiben.
Nehmen Sie sich Zeit bei der Patienten-Verfügung.
Sie müssen die Patienten-Verfügung nicht allein ausfüllen.
Sie können eine Vertrauens-Person um Hilfe bitten.
Das kann zum Beispiel sein:
• Ihr Arzt
• Ihr Betreuer
• Familie oder Freunde
Es gibt auch Beratungs-Stellen.
Sie können Ihnen bei der Patienten-Verfügung helfen.
Erzählen Sie Anderen von der Patienten-Verfügung.
Zum Beispiel Ihrer Familie oder Ihren Freunden.
Oder Ihrem Betreuer.
Sagen Sie ihnen,
wo Sie Ihre Patienten-Verfügung aufheben.
Geben Sie ihnen eine Kopie.