Pflege-Grad

Was ist ein Pflege-Grad?

Einen Pflege-Grad bekommt man:
wenn man pflege-bedürftig ist.
Pflege-bedürftig heißt: Jemand braucht Pflege.
Pflege-bedürftige Personen können nicht mehr
alles allein schaffen.
Sie können sich zum Beispiel nicht mehr
selbst waschen und anziehen.
Oder Sie können nicht selbst essen.
Diese Personen brauchen dauerhaft Hilfe und Unterstützung.
Junge und alte Menschen können Pflege brauchen.
Zum Beispiel weil sie eine Krankheit haben.
Oder weil sie eine Behinderung haben.
Oder weil sie einen Unfall hatten.

Wenn ein Mensch Pflege braucht:
Dann kann der Mensch von der Pflege-Kasse
Geld bekommen.
Und dafür muss der Mensch einen Pflege-Grad haben.

Persönliche Assistenz

Wie bekommt man einen Pflege-Grad?

Wenn Sie einen Pflege-Grad bekommen wollen:
dann müssen Sie einen Antrag stellen.
Den Antrag müssen Sie bei Ihrer Pflege-Kasse stellen.
Die Pflege-Kasse gehört zur Kranken-Kasse.
Sie können einfach bei der Kranken-Kasse anrufen.
Dann bekommen Sie den Antrag mit der Post.
Sie können ihn ausfüllen und zurückschicken.
Oder Sie schreiben einfach einen Brief oder eine E-Mail
an die Kranken-Kasse.
In dem Brief oder der E-Mail muss dieser Satz drinstehen:
Ich stelle einen Antrag auf Leistungen der Pflege-Kasse.

Es kann auch ein anderer Mensch für Sie den Antrag stellen.
Zum Beispiel ein Familien-Mitglied.
Oder ein guter Freund.
Diese Person darf das aber nur:
wenn Sie das vorher schriftlich erlaubt haben.
Diese schriftliche Erlaubnis nennt man Vollmacht.

Ein Brief in einem Briefumschlag

Wie geht es dann weiter?

Die Pflege-Kasse prüft den Antrag.
Dann bekommen Sie Besuch
vom Medizinischen Dienst der Kranken-Kassen.
Die Abkürzung für diesen Dienst ist MDK.
Man nennt diesen Besuch auch Begutachtung.
Der Dienst überprüft:
Wie viel Pflege brauchen Sie?
Er schaut sich genau an:

  • Welche Sachen Sie noch gut allein machen können.
  • Welche Sachen Sie nicht mehr allein machen können.
  • Wie viel Hilfe Sie bei verschiedenen Sachen brauchen.

Dann schreibt er alles auf.
Das Aufgeschriebene nennt man Gutachten.

Eine Mitarbeiterin des MDK steht vor ihrem Auto

Das Gutachten und der Bescheid

In dem Gutachten steht also wie pflege-bedürftig Sie sind.
Das heißt:
Wie viel oder wie wenig Pflege Sie brauchen.
Die Pflege-Kasse schaut sich das Gutachten an.
Dann bestimmt sie Ihren Pflege-Grad.
Sie bekommen dann von der Pflege-Kasse einen Brief.
Diesen Brief nennt man Bescheid.
In dem Bescheid steht drin:
Welchen Pflege-Grad Sie bekommen.
Und warum Sie diesen Pflege-Grad bekommen sollen.

Vielleicht sind Sie mit dem Pflege-Grad nicht einverstanden.
Dann können Sie einen Wider-Spruch einlegen.
Das heißt:
Sie erklären schriftlich,
dass Sie mit dem Pflege-Grad nicht einverstanden sind.
Die Pflege-Kasse prüft dann den Wider-Spruch.
Vielleicht bekommen Sie dann einen anderen Pflege-Grad.

Ein Schriftstück

Welche Pflege-Grade gibt es?

Es gibt insgesamt 5 Pflege-Grade.
Der Pflege-Grad zeigt:
Wie viel oder wenig Pflege braucht eine Person?
Was kann sie noch allein machen?
Und was nicht?
Je niedriger der Pflege-Grad:
Desto mehr kann die Person noch selbst machen.
Je höher der Pflege-Grad:
Desto weniger kann die Person noch selbst machen.

Die Bestimmung vom Pflege-Grad

Für die Bestimmung vom Pflege-Grad prüft man 6 verschiedene Bereiche.
So heißen die 6 Bereiche in schwerer Sprache:

1. Mobilität

Das ist ein anderes Wort für Bewegung.
Dazu gehört zum Beispiel:

  • Wie gut ein Mensch laufen kann.
  • Ob ein Mensch Treppen steigen kann.
  • Ob ein Mensch ohne Hilfe das Haus verlassen kann.
Eine Frau stützt eine andere beim Gehen

2. Geistige und kommunikative Fähigkeiten

Dabei geht es um das Verstehen und Reden.
Dazu gehört zum Beispiel:

  • Ob ein Mensch sich in seiner Umgebung zurechtfindet.
  • Ob ein Mensch sagen kann was er braucht.
  • Ob ein Mensch andere Menschen erkennen kann.
Ein Mensch redet mit einem anderen

3. Verhalten und psychische Probleme

Dazu gehört zum Beispiel:

  • Ob sich ein Mensch aggressiv verhält.
  • Ob ein Mensch sehr unruhig ist.
  • Ob ein Mensch viel Angst hat.
Ein ängstlicher Mann

4. Selbst-Versorgung

Dazu gehört zum Beispiel:

  • Ob ein Mensch sich ohne Hilfe waschen kann.
  • Ob ein Mensch ohne Hilfe essen kann.
  • Ob ein Mensch allein auf die Toilette gehen kann.
Ein Mann wäscht sich am Waschbecken das Gesicht

5. Umgang mit krankheits- und therapiebedingten Anforderungen

Dazu gehört zum Beispiel:

  • Ob ein Mensch mit der Krankheit zurecht-kommt.
  • Ob ein Mensch allein zum Arzt gehen kann.
  • Ob ein Mensch allein seine Medikamente nehmen kann.
Verschiedene Medikamente

6. Gestaltung des Alltags-Lebens und sozialer Kontakt

Dazu gehört zum Beispiel:

  • Ob ein Mensch gut mit anderen Menschen reden kann.
  • Ob ein Mensch sich oft mit anderen Menschen trifft.
  • Ob ein Mensch viel in seiner Freizeit macht.

Zwei Freundinnen

In jedem der 6 Bereiche prüft man:
Wie gut kann ein Mensch die Sachen in dem Bereich machen.
Wenn er in vielen Bereichen viele Sachen noch gut machen kann:
Dann bekommt er einen niedrigen Pflege-Grad.
Das heißt:
Der Mensch braucht nicht so viel Pflege.
Er bekommt also nicht so viel Unterstützung.

Wenn der Mensch in vielen Bereichen viele Sachen nicht mehr gut machen kann:
Dann bekommt er einen hohen Pflege-Grad.
Das heißt:
Der Mensch braucht viel Pflege.
Er bekommt also viel Unterstützung.

So können Sie sich vorbereiten

Sie können sich auf den Besuch
vom Medizinischen Dienst der Kranken-Kassen vorbereiten.
Das können Sie zum Beispiel so machen:
Schreiben Sie 4 Wochen lang wichtige Sachen auf.
Zum Beispiel Sachen:

  • die besonders schwierig für Sie sind.
  • bei denen Sie Hilfe brauchen.
  • die Sie nicht mehr gut allein machen können.

Das können Sachen aus allen 6 Bereichen sein.

Eine Liste

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